Stephensonhöfen Braunschweig

Städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb

Ort: Braunschweig
Bauherr: Stadt Braunschweig
Wettbewerb: 04/2023, 2. Preis
Grundstücksfläche: 21 ha Realisierungsteil



Urban, autonom, durchgrünt – die Stephenson Höfe in Braunschweig lassen auf überwucherten Bahn- und Industriebrachen ein mit Gewerbe und Büro durchmischtes Wohnquartier entstehen, das alle Zukunftsformen des Zusammenlebens und Arbeitens vereint.

Unter dem Titel „BAHNSTADT Braunschweig“ werden Bahn- und Industrie-Konversionsflächen rund um den Hauptbahnhof der niedersächsischen Großstadt neu entwickelt und vielfältigen Funktionen zugeführt. Ein rund 21 ha große Teilareal entlang des Hauptgüterbahnhofes sollte im Rahmen eines städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerbs in ein urbanes und durchmischtes Wohn- und Gewerbequartier mit einer eigenständigen Kulturszene entwickelt werden.

Die städtebauliche Konzeption der „Stephenson Höfe“ ordnet dabei das heterogene Stadtgefüge, welches mit großmaßstäblicher Gewerbenutzung durchsetzt ist und teilt es in drei typologisch eigenständige Bereiche. Das städtische Entree in das Quartier wird als grüner Boulevard angelegt. Entlang der Promenade und zum südlich angrenzenden Hauptgüterbahnhof sind Büronutzungen vorgesehen. Zwei Quartiersgaragen mit Mobility-Hubs reduzieren den Verkehr im Quartier, Nahversorger und quartiersbezogene Dienstleistungen verkürzen die Wege der Bewohner. Sie dienen außerdem als Schallbarriere für das im Südwesten anschließende neue Wohnquartier der Stephenson-Höfe. Die akzentuiert geometrischen Setzungen der Blockrandbebauung strukturieren das Quartier. Die gestaffelte vier- bis sechsgeschossige Bebauung gliedert die Blöcke und erzeugt ein kleinteiliges Spiel der Volumen. Innen dienen ruhige, begrünte Wohnhöfe mit Spielflächen als Ort der Begegnung. Zwei historische Güterhallen werden als Heritage-Orte in das Nutzungskonzept integriert und werden mit öffentlichen, kulturellen oder kooperativen Funktionen zu den Zentren des Quartiers. Eine eigene Grundschule und eine Kita ergänzen die Quartiersfunktionen. Im Osten schließt eine kleinteilige Bebauung an die vorhandenen städtebaulichen Strukturen an. Erhaltenswerte Gebäudeensembles mit Werkhofcharakter werden ebenfalls integriert und für zukünftige Mischnutzungen weiterentwickelt.

Unterschiedliche, energetisch kompakte Wohn-Typologien ermöglichen ein vielfältiges Wohnangebot und erzeugen einen Wohnungsmix, der die Urbanität des Quartiers stärkt und erlebbare Nachbarschaften schafft. Ein engmaschiges abgestuftes Wegenetz und differenzierte Freiräume mit privaten Höfen und Passagen vernetzen das gesamte Quartier. Ein grüner Saum vernetzt die neuen Strukturen, bindet das Areal an übergeordnete Frei- und Grünräume an. Neben gemeinschaftlichem Gärtnern und gastronomischen Nutzungsmöglichkeiten, sollen hier partizipative, selbstbestimmte Freiräume zum Arbeiten im Freien und für Veranstaltungen entstehen.